Nullstellung
Performance und Ausstellung, 2022
Während der Covid bedingten Lock-downs kam das gesellschaftliche und kulturelle Leben zum Erliegen, gleichzeitig wurde die Rolle von Kunst und Kultur in der heutigen Gesellschaft neu diskutiert. Die prekären Beschäftigungsverhältnisse und unsicheren Bedingungen in denen Künstler*innen und Kulturtätige arbeiten und leben wurden in den Fokus gerückt.
Im Juni 2022 wurde im Rahmen der TKI open 22_liegen die Idee des Schlafes als Protest und Widerstand als Performance mit 20 Tiroler Kunst- und Kulturakteur*innen in Innsbruck durchgeführt. Die Dokumentation der Aktion, die Meinungen und Kommentare der am Projekt beteiligten Personen bilden die Grundlage einer Ausstellung, die im Dezember 2022 statt fand. Die Ausstellung untersucht den Stellenwert künstlerischer und kultureller Praxis im Kontext einer leistungsorientierten Gesellschaft – ihre Ausgangspunkte, ihre Motivationen und ihre Sackgassen.
© Violeta Ivanova
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Rough sleep / Nullstellung
Performance, seit 2018
Im Zuge des STWST 48×4 und dem Ars Electronica Festival wurden kleine Schlaf-Interventionen an öffentlichen Plätzen unter dem Titel „Rough Sleep“ durchgeführt. Katharina Brandl, Violeta Ivanova und Karla Woess machten damit auf die ständige Beschleunigung der Gesellschaft aufmerksam. Schlaf wird als Form des Widerstands gegen eine sich immer stärker konkurrierenden Gesellschaft und nur auf Selbstoptimierung bedachte Individuen gesehen. – Neben der Performance enstehen Ausstellungen und Fotobücher unter dem Titel „Nullstellung“.
Schlafen ermöglicht ein „Ausklinken“ aus dem Alltag, wer im Bett bleibt,
entzieht sich den Anforderungen der Gesellschaft. Schlafen kann damit in bestimmten Situationen durchaus auch als emanzipativer Akt verstanden werden. Hartmut Rosa
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In the course of STWST 48×4 and the Ars Electronica Festival, small sleep interventions were carried out in public places under the title „Rough Sleep“. Katharina Brandl, Violeta Ivanova and Karla Woess drew attention to the constant acceleration of society. Sleep is seen as a form of resistance against an increasingly competitive society and individuals focused only on self-optimisation. – In addition to the performance, exhibitions and photo books are being produced under the title „Nullstellung“.
Sleeping makes it possible to „disengage“ from everyday life, those who stay in bed,
withdraw from the demands of society. In certain situations, sleeping can thus also be understood as an emancipative act. Hartmut Rosa